Man soll ja gehen, wenn es am schönsten ist

Drachenfels Aussicht

Meine lieben Leser,

das hier ist vorerst mein letzter Eintrag auf Besonders Bonn. Fast drei Jahre habe ich in Bonn studiert, gelebt und gefeiert. Fast die ganze Zeit hat mich auch der Blog begleitet und ich finde, dass man durchaus eine Weiterentwicklung erkennen kann. Ich habe mit meinem Blog viel gelernt: Wie man verschlagwortet, um besser gefunden zu werden oder dass ein Eintrag ohne Bild ziemlich trist ist und dadurch auch weniger gelesen wird. Ich habe mich mit Social Media Kanälen vertraut gemacht und wie man diese professionell nutzen kann. Eigentlich ist es komisch, dass ich überhaupt anfing, zu bloggen. Ich sehe Schreiben nicht wirklich als mein größtes Talent und werde deshalb auch nicht Autorin, auch wenn viele das für das Ziel eines Germanistik-Studiums halten (das ist es nicht). In meinem Blog hatte ich die Möglichkeit, das Schreiben etwas besser zu lernen und ich behaupte mal, das hat auch geklappt.

Ein Blog gewinnt erst durch die Subjektivität und die Person dahinter seinen Reiz – sonst könnte man ja auch (fast) neutrale Zeitungsartikel lesen. Trotzdem habe ich mein Selbst eher zurückgehalten, dadurch hat mein Blog vielleicht weniger Alleinstellungsmerkmal gehabt, ich fühlte mich wohler so. Ihr könnt aus meinen Einträgen herauslesen, dass ich Studentin bin und damit in Cafés und bei Veranstaltungen aufs Preis-Leistung-Verhältnis schaue. Andere Dinge wie Stress im Studium oder durch meine Arbeit, die oft reisen bedeutete, habe ich versucht, hier rauszuhalten. Jetzt geht das allerdings nicht mehr, denn ich schreibe meine Abschlussarbeit und muss schauen, wo ich Zeit sparen kann. Und auch wenn es für euch vielleicht so leicht aussieht, immer wieder hier einen Text zu lesen: Meistens recherchiere ich erst einmal, was gerade in Bonn passiert – auch wenn dieser Teil durch soziale Netzwerke oft mehr nebenbei passiert. Ich danke auch allen, die immer wieder an mich gedacht haben und mich auf Veranstaltungen hingewiesen haben. (: Wenn das Thema steht, müssen meistens noch Bilder her, die ich oft selbst gemacht habe, um keine Bildrechte zu verletzen. Dann erst wird der Text geschrieben, korrigiert und mit Links und Schlagworten versehen. Das frisst mehr Zeit als man erst denkt, deswegen lege ich den Blog nun auf Eis.

Manchmal treffe ich mich auch mit interessanten Bonnern, besonders für meine Serie Kreative in Bonn war das natürlich notwendig. Das war ehrlich gesagt eines meiner liebsten Projekte und die größte Motivation, den Blog noch weiter zu führen. Ein bisschen Journalistin steckt also vielleicht doch in mir, auch wenn das auch nicht das Ziel eines Germanistik-Studiums ist, wie viele vermutet haben. Ich habe wirklich wunderbare Menschen getroffen, die ihre Arbeit lieben, mit denen ich sonst vielleicht nie in Kontakt gekommen wäre. Gleichzeitig ist das auch ein Riesenzeitfresser, der jetzt auch gehen muss.

Auch die anderen Blogger, mit denen ich mich vernetzt habe, will ich nicht missen. Die Bonner Blogger Girls und die (Iron-)Blogger und Bonner Twitterer, die ich bei derSocial Bar Bonn kennen lernen durfte, haben mir geholfen, das Bloggen noch besser zu verstehen. Allerdings wurde mir auch bewusst, wie viele Blogs sich eigentlich mit dem Thema Bonn beschäftigen, wenn auch unterschiedlich intensiv. Spätestens durch die von Sascha Foerster ins Leben gerufene Seite Bonner Blogs wurde das sehr deutlich. Und da ich bei Bundesstadt, bei Miss Bonn(e) Bonn(e) oder in Printmedien wie der Schnüss immer wieder Themen lese, die ich selbst aufnehmen wollte, habe ich natürlich auch in Frage gestellt, was meinen Blog so besonders macht, dass er weiter eine Daseinsberechtigung hat. Ich habe darauf noch keine endgültige Antwort gefunden, auch wenn das nicht der Grund ist, warum ich hier aufhöre.

Die Statistik des Blogs zeigt mir, dass es durchaus Menschen interessiert, was ich hier schreibe. Insgesamt fast 30 000 Besucher waren hier und haben fast 100 Kommentare geschrieben. Ich habe 54 Follower hier und 200 Fans bei Facebook. Für einen Regionalblog ist das gar nicht mal so schlecht (hoffe ich), im Vergleich mit der ganzen Blogosphäre allerdings lächerlich, wo manche Blogs solche Zahlen locker im Monat kriegen.

Ich denke, ohne den Blog hätte ich Bonn vielleicht anders kennen gelernt, vielleicht aber auch nicht. Auf jeden Fall hätte ich aber einige Menschen nicht getroffen und manche Gespräche so nicht geführt. Egal wie, unser Bonn hat mein Herz erobert, trotzdem werde ich vielleicht nicht hier weiterstudieren – ab und zu will man ja auch einfach etwas Neues sehen. In NRW versuche ich aber zu bleiben, denn diese liebenswerte Mentalität habe ich sonst nirgends in Deutschland gefunden, und dann kann ich auch immer mal wieder in den ehemaligen Bundesstadt vorbeischauen.

Vielen Dank fürs Lesen!

Alles Liebe für euch
Elena

8 Gedanken zu „Man soll ja gehen, wenn es am schönsten ist

  1. Liebe Elena, das finde ich sehr schade, dass du aufhörst! Dein Blog hat sehr wohl eine Daseinsberechtigung! Ich folge deinen Blog schon lange und habe die Artikel immer sehr gerne gelesen. Aber ich weiß, wie viel Arbeit das macht und kann Dich sehr gut verstehen! Alles Gute und viel Glück für deine Abschlussarbeit! Liebe Grüße Michèle

  2. Ich hoffe das ist ein Witz dass du dich fragst ob dein Blog eine Daseinsberechtigung hat! 🙂
    Ohne dich und deinen Blog wäre ich weder im Open Air Kino der KAH noch bei der Diskussionsrunde bei Ranga gewesen!
    Und ich war ziemlich baff als mein Freund mich fragte ob ich deinen Blog kenne, er lese ihn auch. Und das, liebe Elena, will was heißen! 😉
    Schade dass es mit einem Treffen bei uns nicht geklappt hat, aber wer weiß was noch kommt. 🙂
    Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg bei deiner Abschlussarbeit!
    Liebe Grüße,
    Silke

  3. Oh wow, das ist wirklich schade, aber auch total verständlich.
    Liebe Elena, ich danke dir zurück, dass wir uns durch dein tolles Blog kennengelernt haben und bin dafür, dass wir ganz bald mal wieder mit einem (Eis-)tee oder Kaffee darauf anstoßen. Alles Liebe wo und wie auch immer :)!

  4. Pingback: Bonner Linktipps der Woche vom 20. bis 27. Juni 2014 | BonnerBlogs.de

  5. Liebe Elena, spät, aber von Herzen danke für Dein Blog und alles alles Gute für die Abschlussarbeit! Deine Bonn-Tipps werden mir fehlen. Liebe Grüße von Solveig

  6. Alles Liebe und Gute. Wenn auch die letzten Beiträge schon sehr lange zurückliegen liebe ich es über meine Lieblingsstadt zu schreiben und hoffe der Kommentar erreicht Dich trotzdem noch 🙂 Tolle Beiträge!!!

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